Der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Krisensituation, die schockierende Eindrücke hinterlässt. Menschen sind dazu gezwungen, aus ihrer Heimat zu flüchten. Während einerseits das Leid der Bevölkerung deutlich wird, stellt sich andererseits die Frage nach den ökonomischen Auswirkungen auf den internationalen, aber auch deutschen Markt. Sanktionen treffen die Wirtschaft: Strom, Öl und Gas werden teurer. Bei einer Inflationsrate von 7,3% schießen die Zinsen in die Höhe. Hiermit stellt sich die Frage wie der Immobiliensektor als Grundbedürfnis und Wachstumstreiber von dieser Entwicklung betroffen ist. Womit müssen Immobilienanleger und -investoren mittel- und langfristig rechnen?
Ressourcenknappheit und steigende Energiekosten
Russland liefert ca. 40% des deutschen Bedarfs an Gas und Erdöl. Somit ist Deutschland von russischen Importen in gewisser Weise abhängig. Vor dem Hintergrund eines möglichen Embargos sind zukünftige Entwicklungen momentan noch nicht abzusehen. Als Resultat der Ressourcenknappheit müssen Mieter und Vermieter mit höheren Nebenkosten rechnen. Gas, Strom und Heizöl sind so teuer wie nie zuvor, die Energierechnung eines Musterhaushaltes hat sich innerhalb eines Jahres auf 80% erhöht. Spätestens im Herbst 2022 müssten sich Verbraucher auf eine „böse Überraschung“ in Form der Nebenkostenabrechnung einstellen.
Am stärksten sind Besitzer alter und sanierungsbedürftiger Immobilien betroffen. Die hohen Preissteigerungen treffen diese doppelt. So kommt neben der steigenden Bepreisung von CO2 Emissionen auch eine initiale Verteuerung der Einkaufspreise hinzu. Sollte es zu einem Embargo auf Öl und Gas aus der Russischen Föderation kommen, würden sich die bisher bereits um 80% gestiegene Energiepreise erneut verdoppeln. Die Marschrichtung ist damit klar: Am energetischen Sanieren führt kein Weg vorbei. Egal ob Außendämmung oder der Einbau von Wärmepumpen-, Solaranlagen- und Speicherkäufe – die Branche boomt. Bereits im Jahr 2021 stieg der Umsatz in der Branche laut Berechnungen des Bundesverbands der Energiespeichersysteme (BVES) um etwa 30% an, was einem Rekord entspricht. Im Kontext unklarer Förderbedingungen ist die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes eine große Herausforderung für die Eigentümer.
Steigender Wohnraumbedarf in Ballungsräumen durch Flüchtlinge
Die Knappheit an zeitgemäßem Wohnraum trifft aktuell auf eine massive Nachfrageexpansion. So sind laut Aussagen des Bundesinnenministeriums allein zwischen Februar und Anfang Mai 2022 über 400.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland eingereist – Tendenz steigend. Derzeit können Betroffene ohne Visum in die EU-Staaten einreisen und sich innerhalb des Schengenraums frei bewegen. Wegen der Zukunftsperspektiven und wegen verwandtschaftlichen Beziehungen zieht es die Menschen in deutsche Ballungszentren. Stuttgart ist aufgrund seiner hohen Wirtschaftskraft und Infrastruktur eines der Hauptziele im süddeutschen Raum. Sichtbares Resultat hiervon ist das neue Ankunftszentrum für Kriegsflüchtlinge auf der Messe Stuttgart, welches im März 2022 errichtet wurde.
Bei einem schon angespannten Wohnungsmarkt führt dieser Zuzug zu einem rasant steigenden Bedarf an Wohnraum. Perspektiven bietet die Sanierung und Erschließung von Wohnraumpotenzial. In Stuttgart sind beispielsweise 68% aller Mehrfamilienhäuser vor 1979 gebaut worden – und bei vielen davon hat sich großer Sanierungsbedarf angestaut.
Ein Abriss und Neubau ist meist nicht möglich: oftmals müssen Vorgaben des Denkmalschutzes und aktuellem Baurecht eingehalten werden. Neubauprojekte sind grundsätzlich langwierig, teuer und ressourcenintensiv. Intelligentes Sanieren dagegen verbraucht einerseits weniger Energie als ein Neubau und senkt andererseits den Erstellungszeitraum. Der immanente Bedarf kann somit schnell und unter Berücksichtigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen gedeckt werden.
Assetklasse Immobilien bleibt eine sichere Anlage für Investoren
Die starke Nachfragesituation garantiert aber noch keine überdurchschnittlichen Renditen, sondern die sorgfältige Auswahl des Investitionsstandortes ist das entscheidende Kriterium.
Eine INREV Stimmungsumfrage zeigt, dass rund 38% der Experten eine Phase der niedrigen Performance für den europäischen Immobilienmarkt erwarten. Deutschland stellt sich diesem Trend entgegen. So konnten hierzulande im 4. Quartal die stärksten Renditen beobachtet werden. Treiber waren hierbei erneut die Ballungsräume. Zusammenfassend kann somit gesagt werden: Immobilien sind als Assetklasse eine vergleichsweise sichere Anlage, da diese ein Grundbedürfnis darstellen und somit von Krisen wie der Inflation und dem Ukraine Krieg nicht bedeutend negativ beeinflusst werden. Für den Sanierungsmarkt ergeben sich sogar Chancen. Um das volle Potenzial zu nutzen und somit gestärkt aus der Krise herauszugehen, sind Investoren deshalb weiterhin auf inflationsfeste Immobilien in Form von energieeffizienten Gebäuden angewiesen.
Die Schwäbische Liegenschaften GmbH als Experte für die Revitalisierung von Bestandsgebäuden und dem Immobilienverkauf in Baden-Württemberg zeigt Chancen zur Wertsteigerung auf und setzt Sanierungsprojekte mit der Hilfe des eigenen Expertenteams um. Eine schnelle Realisierung sowie eine nachhaltige Kostensenkung sind das Resultat. Sanierungsbedürftige Mehrfamilienhäuser werden so zu gefragten, energieeffizienten Wohngebäuden.
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